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Kleine Deutsche Sprachschule |
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Ausgesucht und präsentiert von Sybille Forster-RentmeisterEs ist erstaunlich, wie lange sich einige Redensarten halten. Der „blinde Hesse" hat sich schon seit Hunderten von Jahren gehalten und dürfte besonders für Deutschkanadier interessant sein. Es gibt da eine Anekdote aus dem thüringischen-hessischen Erbfolgekrieg, der von 1247 bis 1264 dauerte. Die Tochter der heiligen Elisabeth, Sophie von Brabant, löste Hessen von Thüringen, gegen den Willen der Wettiner Ansprüche, wovon ihr Sohn Heinrich, der auch als Stammvater der hessischen Fürsten (Haus Brabant) angesehen wird, grossen Vorteil hatte. In einem dieser Gefechte sollen die Hessen in der Abenddämmerung Heu- und Misthaufen, die sie irrtümlich für Feinde hielten, angegriffen haben. So kann man bei Sebastian Frank einen Eintrag von 1541 lesen, in dem es heißt: „ Du bist ein blinder Hesse!" wollt einen groben dölpel und fantasten damit anzeigen." ( liest sich fast wie die neue deutsche Rechtschreibung) Im 18. Jahrhundert kam eine sarkastische Bedeutung dazu, als zahlreiche Fürsten ihre Landeskinder regelrecht an England für den Krieg in Nordamerika als Söldner verkauften. Damals hieß es: „Die Hessen sind so blind, daß sie nicht mal die verbrecherische Geldgier ihrer Fürsten erkennen." Die Stadt Kassel galt als Sammelpunkt für die auserwählten Unglücklichen und daher stammt dann auch der Ausdruck: „Ab nach Kassel!" Dieser Ausspruch gewann noch mehr an Bedeutung als nach der Kapitulation von Sedan (2.9.1870) Napoleon III. auf das Kasseler Schloß Wilhelmshöhe verbannt wurde. Comments to: sfr@echoworld.com |
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